März 2023

 

Endlich wieder bei den Kids! Diesmal war es eine echt lange Pause. Und gleich wieder mit dabei: Chriiiißßtäll, also Christel ; ) Was haben wir uns alle vermisst!!!

Übrigens: Besonders schön: Christel war vor mir da und somit wurde ich diesmal abgeholt. Mit dabei hatte sie auch gleich einen Fahrer, samt vollgepacktem Auto, mit dem ersten Teil unserer Sachen, die HFS in ihrem von ihnen bezahlten Container, für uns mit verschifft haben, sind da! Danke für die Einladung von euch, unsere Sachen kostenlos mitzunehmen. Gefühlt haben wir die Hälfte des Containers für uns in Beschlag genommen.

Bereits im Mai 2022 kamen Silvana und Olaf aus dem Münsterland um unsere Kisten abzuholen und beluden einen ganzen Anhänger um gleich wieder nach Lüdinghausen zu fahren und die Sachen direkt in den Container zu platzieren (Danke noch mal dafür!!!) Jetzt ist der erste Teil da! Alles, was wir niemals per Koffer im Flugzeug hätten mitnehmen können: Bobby Cars, Fahrräder, Puppenhaus, Gitarre, Ritterburghöhlen, alles was Kinderherzen höherschlagen lässt. Waschmaschine (großartig und endlich!!!), Regale für das Lager und die Jahresration Reis bekommen wir ein paar Tage später. War nicht genug Platz im Auto von Christel.

 

 

Christel, Dieyna und ich beim stundenlangen zusammenbauen von nur ca. 5 Teilen des Bobbycars, das mit dem Container mitgeschickt wurde. Immer waren irgendwie zu viele oder zu wenige Schrauben da. Das Steuer drehte durch und wir langsam auch. Dass Mass mit seinen 5 Jahren abwechselnd den Einpeitscher gab, weil er endlich loslegen wollte, und dann wieder auf den Schoß wollte um das Geschehen aus nächster Nähe zu beobachten, beschleunigte unsere Bemühungen nicht wirklich. Am Ende muss man Abstriche machen. Die Kids hat es nicht gestört.  

 

 

 

 

Coole neue Ritterburghöhle. Zum Glück war die nicht so schwierig aufzubauen. Man kann dort auch (bei gefühlt 40 Grad) schlafen.

 

 

 

Wenn Christel da ist, dann wird viel gespielt. In jeder freien Minute. Nichts verlernt, Schach geht immer. Aber nicht nur Köpfchen ist gefragt…bei Christel steht Sport immer weit oben auf der Liste. Diesmal Christel ein tolles Schwungtuch mitgebracht. Hat den Kindern viel Spaß gemacht.

Und wenn wir schon eine so riesige und schattige Terrasse haben, dann kann man da auch durchaus mal Volleyball spielen. Oder Reise nach Jerusalem, oder Eierlaufen, oder Luftballons zertreten, das ganze Kindergeburtstagsprogramm…immer wieder, weil’s so schön ist.

 

Wenn dann mal nicht getobt wird, kann man auch mal sehr gern ganz ruhig Basteln (obwohl ruhig ein dehnbarer Begriff ist). Gebastelt wurde, weil sich Besuch angekündigt hat: Unsere Lieben vom Verein Hilfe für Senegal kommen uns, zu aller Freude, uns besuchen. Also: Geschenke mit großem Eifer und vielen Muscheln basteln.

 

 

Und da sind sie wieder!!!Unsere Lieben!!! Der Verein „Hilfe für Senegal“ besucht uns!

 

Wie immer- Grund genug ordentlich zu Feiern! Strandbesuch mit traditionellem Ringkampf, Party mit Trommeln und Pizza gehören traditionell zum Programm!

Nach unserem mäßigen Erfolg mit dem Aufbau des Bobbycars haben wir „freundlicherweise“ Guido das noch nicht zusammengebaute Fahrrad überlassen.

 

Jetzt ist auch der Reis da. Auf so einen 50 kg Sack kann man auch noch mal ein Kind packen. Leicht kann jeder.

 

Richtig toll: Mit Willy hat der Verein Hilfe für Senegal, diesmal einen echten Zahnarzt dabei. Die Betonung liegt auf „echt“. Zahnärzte gibt es auch im Senegal, aber die ziehen nur Zähne. Willy und Uschi haben eine Bestandsaufnahme von den Zähnen von allen Kids gemacht. Und das Beste: Wir durften an den folgenden 2 Tagen nach Thies zur Behandlung zu Willy und Uschi fahren, um unsere Kinder behandeln zu lassen. Kostenlos! Nicht Zähne ziehen (außer 3) sondern Zähne füllen. Das war wirklich eine einmalige Gelegenheit. 17 Kinder waren betroffen. Also Bus gemietet, die Kinder in 2 Gruppen für die 2 Tage aufgeteilt und das ganze als tollen Ausflug getarnt. Zumindest die Kleinen hatten noch keine Zahnarzterfahrungen und freuten sich auf die Busfahrt. Deswegen waren die Kleinen auch Gruppe 1 für den ersten Tag. So konnten die Großen wenigstens nichts ausplaudern. Bisschen gemein, aber sonst wären sie wahrscheinlich nur mit viel Gezeter eingestiegen. So hatten sie wenigstens eine schöne Hinfahrt. Willy und Uschi leisteten sensationelle Arbeit. Sie gingen ganz toll auf die Kinder ein. Und man muss sagen, die Kids waren wirklich tapfer. Leider war das Dankeschön an Willy und Uschi, nach der jeweilligen Behandlung, wie soll man sagen, etwas einsilbig und mitunter auch schwer verständlich. Deswegen an dieser Stelle ein ganz dolles Dankeschön an Willy und Uschi!!! Ihr habt uns so geholfen!

 

Auf dem Rückweg vom Zahnarzt noch einen Abstecher zum Lager von „Hilfe für Senegal“ um den restlichen Teil unserer Container Sachen in den Bus zu packen. Jetzt fehlt nur noch die Waschmaschine. Die passte nicht mehr in das Auto. Dafür aber Regale, Trikots, Spielsachen, Feuerlöscher und, und, und. Die „2te-Tag-Gruppe“ für den Zahnarzt hatte wirklich Glück:durch den Umweg über das Büro vom Verein und dann über das Lager, gab es noch eine Fanta im Hotel und dann noch Eis auf dem Rückweg. Da Willy als zuständiger Zahnarzt dabei war, alles auch ohne schlechtes Gewissen. Bei den Kids sowieso, aber dadurch auch bei mir. Ist ja nicht so oft, dass man als Kind direkt nach dem Zahnarzt noch Fanta und Eis bekommt. 

 

 

Der positive Nebeneffekt der Zahnarztbehandlung: Zähne werden jetzt sowas von gut geputzt. Mit so viel Hingabe und es scheint den Kids tatsächlich Spaß zu bringen. 

 

 

 

 

Und weil wir so gut in Schwung waren, haben wir eine Woche später den Augenarzt aufgesucht. Der 12-jährige Pa Ass ist ein aufgeweckter und intelligenter Junge. Seitdem er in die Schule geht, wurde er aber kontinuierlich jedes Jahr schlechter in seinen Leistungen und zwar durchgängig in allen Fächern. Es war wirklich ein Rätzel. Irgendwann kam: Pa Ass sieht schlecht. Anfangs konnte er sich in der Schule noch viel merken, aber, wenn man die Tafel im Unterricht nicht erkennen kann und die Buchstaben vor den Augen verschwimmen, dann wird es natürlich schwierig, dem Unterricht zu folgen. Babacar, ein 6-Jähriger, haben wir gleich mitgenommen. Er hat durch eine Verletzung aus Daara-Zeiten, ein kleineres Auge. Beide wurden eingehend untersucht und tatsächlich, beide brauchen eine Brille. Aus einer riesigen Auswahl von immerhin 3 Brillengestellen suchten wir die zwei schönsten aus. Die Gläser tönen sich sogar bei Sonneneinstrahlung. An dieser Stelle sollte man sich mal wieder darüber im Klaren sein, welchen Vorteil wir alle haben, dass wir in einem Land wohnen, wo Brillen eine Selbstverständlichkeit sind. Bei schlechter Sehfähigkeit hätten wir ohne Brille die Schule vielleicht nicht geschafft und wir könnten vielleicht auch nicht unserer Arbeit nachgehen, die wir jetzt haben. Im Senegal sind Kinder mit Brillen die absolute Ausnahme. Auch für Erwachsene sind Brillen ein absolutes Luxusgut.

 

Sonntag: Fußball Match Tag. Christel, die kleinen Kids und ich kommen zum anfeuern unserer ESPOIR Mannschaft. Wir lagen anfangs 0:1 zurück und ich weiß nicht, was mich geritten hat, aber ich versprach den Kids für jedes Tor von ESPOIR ein Bonbon. Wahrscheinlich, damit sie weiter Spaß beim Anfeuern haben. Endergebnis: 12:2 für uns. 25 Kinds x 12 Tore = 300 Bonbons. Tolle Idee. Mit Verhandeln einigten wir uns auf Fruchtsalat, Getränke und Chips. Auch wegen der Zahnarztsache. Feier am Abend war super! Und ich für das nächste Mal etwas schlauer…

 

 

 

 

 

Und dann wird gefeiert... mit zubereiteteten Fruchtsalat von Ameth.

 

 

 

Auch die schönste Zeit geht leider, leider vorbei! Unsere Christel fliegt heim. Das ist immer so traurig. Tschüß Christel, du fehlst uns jetzt schon. Zum Glück kommst du im August wieder! Wir freuen uns auf dich!!!!

 

 

 

 

Zum Ablenken, damit die Kids nicht so traurig sind, weil Christel weg ist, probieren wir gleich mal unser neues Waffeleisen, das Karl, Gabi und Alina mitgebracht haben, aus. Jeder darf nacheinander etwas in die Schüssel mit dem Teig werfen. Eier aufschlagen dürfen nur Kinder ab 12 Jahre. Erfahrungswert! Alles andere endet im Disaster.

 

Kreativ sind wir auch noch geworden. Die Kids wollen so gerne ein Pferd. Da das nicht wirklich geht, hier ein Kompromiss: Ein selbstgebasteltes Steckenpferd. Voller Erfolg, sie spielen ständig damit.

 

Die Schule hat eine Veranstaltung organisiert: FAUX LION, der falsche Löwe. Traditionelle senegalesische Erzählung, die ungefähr genau so angsteinfößend ist, wie die Märchen der Gebrüder Grimm. Es wird nach Trommelmusik von als Löwen verkleideten Männern getanzt, die leider auch das Publikum miteinbeziehen. Ich weiß nicht, wer mehr Angst hatte: Die kleinen oder ich. Aber, wenn man es überlebt hat und wieder zu Hause ist, war es ein sehr schöner Abend.

 

Jetzt ist sie da! Unsere neue Waschmaschine. Schön geparkt in unserem Lager mit Wasser-und Stromanschluss. Das Tolle daran: Keine Stromkosten, wenn wir tagsüber waschen, weil wir ja unsere großartige Solaranlage von Hilfe für Senegal haben. Und, man kann es gar nicht oft genug sagen, 25 Kinder erzeugen unendlich viel Wäsche, die bis jetzt per Hand gewaschen wurden. Da Waschmaschinen im Senegal rar sind, ist es für die Kids total spannend, die Waschmaschine beim arbeiten zu beobachten. Praktisch wie Kino. Wenn man die Kids nicht auffordern würde zu gehen, würden sie stundenlang zuschauen.

 

Und jetzt, wie immer, ein paar Bilder, die es fast nicht in den Blog geschafft haben:

Fegen mit Inlineskates- Bringt Spaß und sauber ist es hinterher auch noch!

 

 

Cooles Versteck, wenn man eigentlich ins Bett soll:

 

Tollen Karton gefunden: Genau in der Größe vom kleinen Ouze.

 

So sieht es aus, wenn man sich mal 5 min. auf dem Bett ausruhen will: Erst einer, der Flugzeug spielen will, dann 2 und dann alle, die da sind…Winken hilft nicht-keine Rettung gekommen ;)

 

 

Tschüß und bis bald: