Medizinische Grundversorgung

 

Wir leisten eine erste Hilfe für Straßenkinder und Talibés. Hierfür besuchen wir regelmäßig die Daaras.

 

 

 

Wir behandeln dort u.a.:

 

 - alle Arten von Wunden

 - Schlagverletzungen

 - Krätze

 - Malaria

 - alle Arten von Magen-Darm Erkrankungen

 - Lebensmittelvergiftungen (durch Essen von verdorbenen Resten im Müll)

 - Bindehautentzündungen

 - Verbrennungen, Brandmale

 - Knochenbrüche, Schnittverletzungen

 - Abszesse, Pilze

 - Entzündungen

 - Zahnerkrankungen

 

Die Kinder werden in den Daaras oft  geprügelt und geschlagen, wenn sie z.B. nicht genügend Geld erbettelt oder nicht gut genug im Koranunterricht gelernt haben. Brutale Schläge auf den Kopf sind an der Tagesordnung. Bei schweren Erkrankungen oder Verletzungen sind die Kinder dem Wohlwollen ihres Marabouts ausgesetzt, der darüber entscheidet, ob sie eine medizinische Versorgung (bei einem Arzt oder im Krankenhaus) erhalten. Bei komplizierten Verletzungen und Krankheiten übernehmen wir die Krankenhauskosten.

Die mangelhaften hygienischen Bedingungen in den Daaras unterstützen die Verbreitung der Krankheiten. In vielen Daaras leben rund hundert Kinder und nur sehr wenige haben Waschmöglichkeiten oder Toiletten (s. Projekt Hygiene). Unsere senegalesischen Volontäre gehen täglich in die Daaras, um auch die Kinder zu verarzten, die zu schwach sind, um den Weg in unser Tageszentrum zu finden oder die Gefahren ihrer Erkrankungen nicht erkennen.

 

Im Senegal ist es üblich, die Jungen aus religiösen Gründen beschneiden zu lassen. Da eine professionelle Beschneidung bei einem Arzt Geld kostet und die meisten Marabouts sich dies oft nicht leisten wollen, wird die Operation oftmals nur unzureichend durchgeführt. Die Eingriffe sind i. d. R. sehr schmerzhaft, zumal aus Kostengründen keine Schmerz- und Narkosemittel zur Verfügung stehen. Da die Kinder in hygienisch katastrophalen Verhältnissen leben (meistens schlafen sie ohne Unterhosen auf dem Boden), sind oft schmerzhafte Entzündungen an den Genitalien die Folge.

 Bei uns werden Beschneidungen unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt und es erfolgt eine Nachbehandlung und Betreuung der Kinder in den Tagen bis zur Heilung. Durch die gesammelten und gespendeten Verbandskästen vom TÜV Nord können wir einen Teil des Bedarfs an Bandagen, Kompressen und Pflastern abdecken. Seit Längerem müssen wir uns auch mit dem Problem des sexuellen Missbrauchs auseinandersetzen. Der Missbrauch findet unter den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Daaras statt. Eine psychologische Betreuung vor Ort gibt es leider nicht.